Welche Vorteile hat eine Scheidungsmediation gegenüber einem Gerichtsverfahren?

Eigenverantwortung statt Fremdentscheidung

In einem gerichtlichen Streit werden die nötigen Entscheidungen einem Richter überantwortet. Damit verlieren die Ehepartner die Kontrolle und Einflussnahme auf den Entscheidungsprozess. Bei noch so umfassender Vertretung fehlen dem Richter zumeist die Informationen und die Zeit, um seine Entscheidungen auf die individuellen Bedürfnisse der Ehepartner abzustimmen.

In der Mediation hingegen liegt die Entscheidungskompetenz bei den Ehepartnern. Sie werden darin unterstützt, auf der Basis ihres eigenen Empfindens selbst und eigenverantwortlich eine für sie faire Lösung ihrer Konflikte zu finden. Die Ehepartner können so selbst über ihre Zukunft bestimmen und ihre Interessen und Bedürfnisse wahren.

Wahrung der Würde und des Respekts für den anderen

Die menschlichen Kosten eines gerichtlichen Streites sind in der Regel sehr hoch. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass im Laufe des Prozesses gegenseitiger Respekt und Vertrauen der Ehepartner zunehmend schwinden. Die Ehepartner sind trotz bisweilen objektiv guter Ergebnisse nach dem Prozess häufig lange Zeit belastet und unzufrieden.

Obwohl es stets schmerzlich ist, sich von Angesicht zu Angesicht voneinander zu trennen, ist die Zeit der Mediation für viele Paare oft eine Zeit der Verbundenheit. Es ist ein Prozess, in dem Verletzungen heilen können und ein Umgang miteinander gepflegt wird, der die persönliche Integrität wahrt und es möglich macht, sich wieder füreinander zu öffnen und plötzlich einander klarer zu sehen als zuvor. Manchmal kann dieser Prozess die Paare wieder zusammenführen. Zumeist ermöglicht er ihnen, sich mit Respekt und Würde zu trennen.

Geringerer Zeitaufwand und Kosten

Ein Mediationsverfahren ist zeitlich und kostenmäßig relativ genau einzugrenzen und vorauszusagen. Gerichtsprozesse können hingegen über Jahre andauern und nicht berechenbare Kosten verursachen.

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